Patient*inneneindruck: Nieren- und Lebertransplantation

„Endlich wieder von Herzen frei lachen, keine schlechten Gedanken, mehr Zeit für das Leben und noch so vieles mehr."

Mann und Frau halten sich gehend im Arm

Am 7. August 2017 wachte ich auf und wusste, ich bin in guten Händen. Die obere Zimmerhälfte in orangegelber Farbe, wie die Sonne. Ringsum piepsende Maschinen. Ich fühlte mich gut und bemerkte den Blasenkatheter und den daran befestigten Beutel, der schon prall mit gelber Flüssigkeit gefüllt war. Hurra, ich konnte wieder pinkeln. 

Eine Woche vorher lag ich auf der gleichen Intensivstation und 14 Stunden an der Dialyse, die Werte waren schlecht. Der Vorhofkatheter hatte sich infiziert und musste entfernt werden. 

Als der Anruf kam und die Mitteilung, dass eine Niere für mich da ist, kam ein innerliches Glücksgefühl auf. Elf Monate vorher im September 2016 hatte ich die lebensrettende Lebertransplantation geschafft, aber die Nieren arbeiteten nicht mehr und die Dialyse musste zum Alltag gehören. 

Nach der Nierentransplantation waren die vorherigen Alpträume verschwunden. Endlich wieder trinken (keinen Alkohol!), wieder „im Stehen pinkeln“, kein Insulin mehr spritzen, von der Blutwäschemaschine befreit. Endlich wieder von Herzen frei lachen, keine schlechten Gedanken, mehr Zeit für das Leben und noch so vieles mehr.

Ich feiere jetzt 3-mal Geburtstag: im März 2019 werde ich 60 Jahre, am 6. September den 3. Geburtstag meiner Leber und am 7. August den 2. Geburtstag mit der Niere. DANKE!