Verhaltensregeln vor und nach Transplantation

Verhaltensregeln vor und nach der Transplantation

Die ideale Operations­vorbereitung

Vorbereitung auf die Operation

Die Vorbereitung auf eine Transplantation beginnt lange vor dem operativen Ein­griff. Sie umfasst einer­seits medizinische Unter­suchungen, die sicher­stellen, dass der oder die Empfänger*in für die Operation geeignet ist. Dazu gehören unter anderem Blut­tests zur Bestimmung der Blut­gruppe und der humanen Leukozyten-Antigene (HLA) sowie Unter­suchungen um Infektions- oder Krebs­erkrankungen auszuschließen. Außerdem wird der allgemeine körperliche Zustand einschließlich des Herz-Kreislauf-Systems, der Lungen- und Nierenfunktion beurteilt. Darüber hinaus stellt auch die individuelle Bereit­schaft zur engen Zusammen­arbeit und zur Einhaltung der Therapie­anforderungen nach der Transplantation eine Grund­voraussetzung dar, die im Rahmen von psychologischen Unter­suchungen erfasst wird.1 Für bestimmte Transplantationen, wie z. B. eine Leber­transplantation, ist zusätzlich der Nachweis einer längeren Alkohol­abstinenz erforderlich (min. 6 Monate).2 In dem Fall, dass weitere Medikamente eingenommen werden, muss überprüft werden, ob Anpassungen not­wendig sind.2 Daneben sollte auch eine emotionale Vorbereitung erfolgen, da die Transplantation sowohl für den oder die Empfänger*in, als auch für deren Angehörige eine große psychische Belastung dar­stellen kann.3,4

Neben dem Verzicht auf Nikotin und Alkohol sollten Sie auf regel­mäßige Bewegung und eine aus­gewogene Ernährung achten, damit Ihr Körper trotz der vorliegenden Grunder­krankung so fit wie möglich für die bevor­stehende Operation ist.

Die ideale Operations­vorbereitung

Vorbereitung auf die Operation

Die Vorbereitung auf eine Transplantation beginnt lange vor dem operativen Ein­griff. Sie umfasst einer­seits medizinische Unter­suchungen, die sicher­stellen, dass der oder die Empfänger*in für die Operation geeignet ist. Dazu gehören unter anderem Blut­tests zur Bestimmung der Blut­gruppe und der humanen Leukozyten-Antigene (HLA) sowie Unter­suchungen um Infektions- oder Krebs­erkrankungen auszuschließen. Außerdem wird der allgemeine körperliche Zustand einschließlich des Herz-Kreislauf-Systems, der Lungen- und Nierenfunktion beurteilt.

Darüber hinaus stellt auch die individuelle Bereit­schaft zur engen Zusammen­arbeit und zur Einhaltung der Therapie­anforderungen nach der Transplantation eine Grund­voraussetzung dar, die im Rahmen von psychologischen Unter­suchungen erfasst wird.1 Für bestimmte Transplantationen, wie z. B. eine Leber­transplantation, ist zusätzlich der Nachweis einer längeren Alkohol­abstinenz erforderlich (min. 6 Monate).2 In dem Fall, dass weitere Medikamente eingenommen werden, muss überprüft werden, ob Anpassungen not­wendig sind.2 Daneben sollte auch eine emotionale Vorbereitung erfolgen, da die Transplantation sowohl für den oder die Empfänger*in, als auch für deren Angehörige eine große psychische Belastung dar­stellen kann.3,4

Neben dem Verzicht auf Nikotin und Alkohol sollten Sie auf regel­mäßige Bewegung und eine aus­gewogene Ernährung achten, damit Ihr Körper trotz der vorliegenden Grunder­krankung so fit wie möglich für die bevor­stehende Operation ist.

Ernährung vor der Operation

Eine aus­gewogene Ernährung sollte reich an Obst, Gemüse, Vollkorn­produkten, magerem Protein und gesunden Fetten sein, um den Körper mit genügend Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nähr­stoffen zu versorgen. Eine ausreichende Flüssigkeits­aufnahme (bei Dialysepatienten können Flüssigkeits­aufnahmebeschränkungen bestehen, hier bitte immer nach ärztlicher Anweisung handeln) ist ebenfalls wichtig.5 In manchen Fällen kann es nach ärztlicher Ab­sprache not­wendig sein, auf bestimmte Lebens­mittel komplett zu verzichten. Auch ein gesundes Körper­gewicht trägt dazu bei, das Risiko von Komplikationen während der Operation zu verringern und die Heilung zu beschleunigen. Deshalb kann eine Gewichts­reduktion oder -kontrolle durch eine angepasste Ernährung not­wendig sein. Der Nutzen einer gesunden Ernährung sollte nicht unterschätzt und bei Bedarf mit Hilfe von Ernährungs­berater*innen oder Ärzt*innen ein indivi­dueller Ernährungs­plan erstellt werden.

Verhaltens­regeln nach der Transplantations-OP

Verhalten im Kranken­haus

Ganz allgemein ist es wichtig, allen medizinischen An­weisungen sorgfältig zu folgen. Dazu zählen die regel­mäßige Ein­nahme der verschriebenen Medikamente, die Teil­nahme an physio­therapeutischen Übungen und die Befolgung spezifischer Empfehlungen zur Wund­pflege.

Daneben sollten Sie stets offen und ehrlich mit dem medizinischen Team über jegliche Veränderungen im Wohl­befinden oder über Schmerzen sprechen. Nur so kann die best­mögliche Behandlung gewähr­leistet werden. Rund die Hälfte aller Transplantierten erlebt im Anschluss an die Operation eine Abstoßungs­reaktion.6 Zur Vorbeugung müssen Sie deshalb dauer­haft Immun­suppressiva einnehmen. Diese Medikamente reduzieren die Aktivität Ihres Immunsystems, was jedoch ins­besondere in den ersten Wochen nach der Operation auch Ihre Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Daher ist eine gute Hygiene wichtig. Tragen Sie einen Mund­schutz, wechseln Sie täglich Ihre Kleidung und desin­fizieren Sie regel­mäßig Ihre Hände. Dies gilt auch für all Ihre Besucher*innen, die unbedingt darauf achten sollten nur bei guter Gesund­heit vorbei­zukommen. Bereits im Fall einer leichten Erkrankung sollte der Besuch lieber verschoben werden.7

Ihr proaktiver Einsatz im Kranken­haus fördert nicht nur eine schnelle Genesung, sondern trägt auch lang­fristig zum Erfolg der Transplantation bei. Deshalb sollten Sie so schnell wie möglich zum Experten oder zur Expertin Ihres eigenen Körpers werden und eigen­ständig die Verant­wortung für Ihre Gesund­heit übernehmen.

Nach­sorge und Rehabilitations­maßnahmen

Während der Nach­sorge ist Ihre Eigen­verantwortung umso wichtiger. So müssen Sie unbedingt die regel­mäßigen und zu Anfang häufigen Nachuntersuchungs­termine wahrnehmen und selbstständig auf Veränderungen achten. Sie sollten sich um­gehend melden, wenn Fieber, Aus­schläge oder andere Un­verträglichkeiten auftreten. Dies kann auf eine Abstoßungs­reaktion hindeuten. Zudem sollten Sie zur Vor­beugung und recht­zeitigen Behandlung von Infektionen regel­mäßige Kontroll­termine in einer haut­ärztlichen, augen­ärztlichen und zahn­ärztlichen Praxis wahrnehmen. Dabei kann auch das durch die Medikamenten­einnahme gestiegene Risiko für Haut­krebs und grauen Star über­wacht werden. Weitere wichtige Vorsorge­untersuchungen sind z. B. Magen- und Darmspiegelungen oder die gynäko­logische bzw. uro­logische Krebs­vorsorge.7

Neben den medizinischen Aspekten sollten Sie auch an Ihre psychische Gesund­heit denken. Suchen Sie nach Unter­stützung durch Psycholog*innen oder Selbsthilfe­gruppen, die Ihnen bei der An­passung an das Leben mit einem neuen Organ und den damit einher­gehenden Veränderungen helfen können.

Weitere nützliche Alltags­tipps finden Sie in der Broschüre „Das Leben nach der Transplantation“.

Ernährung nach der Transplantation

Neben einer aus­gewogenen Ernährung und aus­reichender Flüssigkeits­aufnahme sind nach einer Transplantation weitere Vorsichts­maßnahmen zu beachten. So müssen Lebens­mittel, die einen Ein­fluss auf die Wirkung der Immun­suppressiva haben, zwingend vermieden werden. Dazu zählen beispielsweise Johannis­kraut, Grape­fruit oder Granat­apfel. Dringend ab­geraten wird auch von Lebens­mitteln, die eine hohe Infektions­gefahr bergen (z. B. roher Speck oder Sushi). Achten Sie darauf, dass bei Speise­eis die Kühl­kette eingehalten wird und dass auch bei Restaurant­besuchen Vorsicht geboten ist.

Detaillierte Informationen finden Sie in der Broschüre „Wissenswertes zur Ernährung nach Ihrer Transplantation“.

Fazit

Zur Vorbereitung auf eine Transplantation muss neben der körper­lichen Eignung auch die psychische Verfassung über­prüft werden. So kann die Bereit­schaft für die Operation und die an­schließende Therapie sicher­gestellt werden. Eine gesunde Lebens­weise ist sowohl vor als auch nach der Transplantation uner­lässlich. Nach der Operation sollten Sie alle medizinischen An­weisungen befolgen, regelmäßig Ihre Medikamente einnehmen und unbedingt auf eine gute Hygiene achten. Dies bezieht sich insbesondere auf die Vermeidung bestimmter Lebens­mittel, die eine Infektions­gefahr darstellen. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Transplantation ist Ihr eigen­verantwortliches Handeln. Denn Sie selbst sind der*die Expert*in für Ihren Körper und Ihr neues Organ.

FAQs – Häufig gestellte Fragen

Neben den erforderlichen medi­zinischen und psycho­logischen Eignungs­prüfungen ist es essenziell, dass Sie auf einen gesunden Lebens­stil achten. Verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol und achten Sie in Ihrem Alltag auf eine aus­gewogene Ernährung sowie regel­mäßige Bewegung.
In Deutschland wird der Transplantations­prozess durch Richtlinien geregelt, die sicher­stellen, dass alles nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissen­schaft und ethischen Standards abläuft. Dazu gehören bei einer post­mortalen Spende Richtlinien für die Fest­stellung des (Hirn-)Todes, um den Beginn des Spende- und Transplantationsprozesses zu definieren. Weiterhin existieren Richt­linien für die Führung von Warte­listen und die Organ­vermittlung, die eine gerechte und effiziente Zu­teilung von Spender­organen gewähr­leisten. Ärzt*innen werden durch eine Richt­linie zur Beurteilung potenzieller Spender*innen und zur Konservierung von Spender­organen angeleitet, um die best­mögliche Sicher­heit für Empfänger*innen zu erreichen. Zusätzlich stellt eine Richt­linie zur Qualitäts­sicherung die hohen Standards bei der Organentnahme und -übertragung sicher.8,9
Im deutschen Transplantations­gesetz (TPG) sind die Regelungen zur Organ- und Gewebespende fest­gehalten.8 Es sorgt für Trans­parenz in der Spende, Vermittlung und Transplantation von Organen und Geweben, um so Miss­brauch vorzubeugen. Das Gesetz umfasst die post­mortale Spende sowie die Lebendorgan- und Lebendgewebespende und legt die Rechte und Pflichten aller Beteiligten präzise fest. Durch regel­mäßige Aktualisierungen wird das TPG an geänderte Bedingungen angepasst. Zuletzt wurde Anfang 2020 ein Absatz über die Entscheidungs­bereitschaft zur Organ­spende integriert. Darin geht es unter anderem um regel­mäßige Abfragen zur generellen Spenden­bereitschaft und die Möglichkeit, eine Erklärung zur Organ­spende in Ausweis­stellen abzugeben. Darüber hinaus wird beschrieben, dass auch Hausärzt*innen in den Informations- und Entscheidungsprozess ein­bezogen werden können.9
  1. DGPM, DKPM. S3-Leitlinie: Psychosoziale Diagnostik und Behandlung von Patientinnen und Patienten vor und nach Organtransplantation. 2022. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-031.html, abgerufen am: 07.11.2023
  2. AWMF. S2k-Leitlinie Lebertransplantation. 2023. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/021-029, abgerufen am: 08.04.2024
  3. Lebertransplantierte Deutschland e.V. Psychosoziale Belastung im Verlauf von Lebertransplantation. https://lebertransplantation.eu/transplantation/­die-operation/psychosoziale-belastungen, abgerufen am: 08.04.2024
  4. Sonnenmoser M. Organtransplantationen: Die Psyche muss mitspielen. Dtsch Arztebl International 2011;10(6):[281]-[2]
  5. DaVita. Ernährung nach der Nierentransplantation. 2024. https://www.davita.de/de/patienten-und-angehoerige/nierenfreundliche-ernaehrung/ernaehrungstipps/ern%C3%A4hrung-nach-der-nierentransplantation, abgerufen am: 08.04.2024
  6. Inselspital. Komplikationen. https://www.transplantationszentrum-bern.ch/de/transplantationen/­nierentransplantation/komplikationen.html, abgerufen am: 08.04.2024
  7. Deutsches Herzzentrum Berlin. Ratgeber für Patienten nach Transplantation. 2019. https://www.dhzb.de/fileadmin/user_upload/­relaunch/02_medizin_pflege/HTG/TX/Ratgeber_­nach_Transplantation_02-2019.pdf, abgerufen am: 08.04.2024
  8. Gesetz über die Spende, Entnahme und Übertragung von Organen und Geweben. https://www.gesetze-im-internet.de/tpg/, abgerufen am: 08.04.2024
  9. Organspende. Gesetze und Richtlinien regeln die Organ- und Gewebespende. https://www.organspende-info.de/gesetzliche-grundlagen/gesetze-und-richtlinien/, abgerufen am: 08.04.2024

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