Transplantatabstoßung
Transplantation
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, die Abstoßung von einem Spenderorgan frühzeitig zu erkennen.
Transplantatabstoßung
Nach einer Organtransplantation besteht das Risiko einer Abstoßung des Spenderorgans.
- Eine hyperakute Abstoßungsreaktion kann schon während der Transplantation durch Antikörper in Gang gesetzt werden.
- Zeitnah nach der Transplantation besteht die Gefahr einer akuten Abstoßungsreaktion.
- Auch einige Jahre nach einer Organtransplantation besteht die Gefahr einer chronischen Abstoßungsreaktion, die vor allem durch die unregelmäßige Einnahme von Immunsuppressiva begünstigt wird.
- Es ist zu keinem Zeitpunkt selbstverständlich, dass das Spenderorgan nicht abgestoßen wird. Am besten können Sie Ihr Spenderorgan durch die gewissenhafte regelmäßige Einnahme der Immunsuppressiva schützen.
Je mehr Übereinstimmungen Spender*innen und Empfänger*innen in ihren Gewebe- und Blutmerkmalen aufweisen, desto geringer ist das Risiko, das Spenderorgan zu verlieren. Abstoßungsreaktionen können innerhalb von Minuten, aber auch erst Jahre nach einer Transplantation auftreten. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, die Abstoßung von einem Spenderorgan frühzeitig zu erkennen. Mit einer konsequenten Medikamenteneinnahme kann einer späten Abstoßungsreaktion vorgebeugt werden. Es wird zwischen den folgenden Formen der Abstoßungsreaktion unterschieden:
Hyperakute Abstoßungsreaktion
Eine hyperakute Abstoßungsreaktion tritt bereits wenige Minuten bis Stunden nach der Transplantation auf und hat einen Verlust des Transplantats zur Folge. Grund für die Abstoßung sind Antikörper, die bereits vor der Transplantation im Körper der Empfänger*innen vorhanden waren, z. B. durch eine vorhergehende Transplantation, eine Schwangerschaft oder eine Bluttransfusion. Diese Form kommt nur selten vor und kann durch gründliche Voruntersuchungen verhindert werden.
Akute Abstoßungsreaktion
Eine akute Abstoßungsreaktion tritt zeitnah nach der Organtransplantation auf. So kann es z. B. nach einer Nierentransplantation innerhalb der ersten zwölf Monate nach der Transplantation zu einer Abstoßungsreaktion kommen. Für eine gespendete Leber liegt der Zeitraum für eine akute Abstoßung zwischen 5 und 30 Tagen nach der Transplantation [34]. Diese Form der Abstoßung kann nach einer Nierentransplantation von grippeähnlichen Symptomen mit Fieber sowie von Symptomen wie Druck über dem Transplantat oder der Abnahme der Urinmenge begleitet werden, aber auch symptomlos verlaufen. Bei einem symptomlosen Verlauf kann der schleichende Funktionsverlust der Niere nur durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen erkannt werden. Durch die Einnahme von Medikamenten kann eine akute Abstoßungsreaktion jedoch meist gut kontrolliert werden.
Späte oder chronische Abstoßungsreaktion
Eine späte oder chronische Abstoßungsreaktion ist meist auf eine unregelmäßige Medikamenteneinnahme der Organempfänger*innen zurückzuführen. Die Funktionsbeeinträchtigung des Transplantats kann auch erst Jahre nach der Transplantation auftreten. Auch bei dieser Form kann eine schleichende Verschlechterung der Organfunktion ohne Symptome auftreten. Dies macht erneut die Wichtigkeit der regelmäßigen Medikamenteneinnahme und Wahrnehmung von Kontrolluntersuchungen deutlich.
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