Rückkehr ins Leben – Rehabilitationsmaßnahmen nach einer Transplantation

Rückkehr ins Leben – Rehabilitationsmaßnahmen nach einer Transplantation

Eine Frau bekommt Hilfe bei der Rehabilitation mit einer Faszienrolle

Eine Transplantation ändert Ihr Dasein vollkommen! Im Idealfall verbessert sich Ihre Lebensqualität mit der Zeit deutlich und Sie können mit Ihrem neuen Organ wieder aktiv am Alltag teilnehmen. Allerdings können diese Veränderungen – so positiv sie auch sind – sowohl körperlich als auch geistig herausfordernd sein. Rehabilitationsmaßnahmen können Ihnen dabei helfen, Ihr Verhalten und Ihren Alltag optimal an die veränderten Lebensumstände sowie die neue gesundheitliche Situation anzupassen. Diese Rehabilitation kann im ambulanten Setting durchgeführt werden, allerdings ermöglicht ein mehrwöchiger Aufenthalt in einer spezialisierten, interdisziplinären stationären Einrichtung eine tiefergehende Beschäftigung mit der Thematik.

Im Fokus steht der Umgang mit der immunsuppressiven Therapie, die Sie meist für immer einnehmen müssen, um Ihr neues Organ dauerhaft vor Angriffen durch das körpereigene Abwehrsystem zu schützen. In Schulungsmodulen lernen Sie sowohl etwas über die Wirkungsweise der Immunsuppression als auch über mögliche Nebenwirkungen sowie wichtige Vorsichtsmaßnahmen. Während der Rehabilitation wird Ihr Gesundheitszustand von geschultem medizinischen Personal engmaschig überprüft und alle Begleiterkrankungen sowie notwendige Komedikationen im Blick behalten. Darüber hinaus haben Sie Anspruch auf verschiedene psychologische Leistungen, die Sie dabei unterstützen, Ihr seelisches Wohlbefinden zu stärken und eine dauerhafte Selbstständigkeit im Alltag zu etablieren. Durch individuell angepasste körperliche Aktivitäten können Sie außerdem Ihre körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit verbessern und so schnell zurück ins Leben finden.1

Doch nicht nur für Sie als Organempfänger*in kann eine Rehabilitation sinnvoll sein, sondern ebenso für die spendende Person. Seit 2012 ist die verstärkte Nachsorge für Spender*innen bei Lebendspende sogar im Transplantationsgesetz verankert2, sodass die Krankenversicherungen den Großteil der Kosten tragen. In manchen Einrichtungen wird auch eine gemeinsame Rehabilitation von Spender*innen und Empfänger*innen empfohlen, um die neuen Anforderungen und Lebensumstände gemeinsam anzugehen. Die gemeinsame Zeit und Auseinandersetzung kann sich dabei positiv auf die Genesung auswirken.3

Sprechen Sie Ihre zuständigen Ärzt*innen oder den Sozialdienst Ihres Transplantationszentrums auf mögliche Rehabilitationsmaßnahmen an und starten Sie so optimal in Ihr neues Leben!

  1. Gerbig D. Rehabilitation nach Nierentransplantation. Nephrologe 2021;16(3):160-8
  2. Justiz Bd. Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes vom 21. Juli 2012. 2012. https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl112s1601.pdf%27%5D__1683811685052, abgerufen am: 11.05.2023
  3. Fachklinik Bad Heilbrunn. Rehabilitation nach Nierenlebendspende. https://www.fachklinik-bad-heilbrunn.de/fachbereiche/reha-nach-nierenlebendspende, abgerufen am: 11.05.2023

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