Adhärenz – Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Transplantation

Mit Ihrem neuen Organ können Sie in Ihr zweites Leben starten. Um das Transplantat dauerhaft und erfolgreich vor Angriffen durch Ihr körpereigenes Abwehrsystem zu schützen, sind Sie meist lebenslang auf immunsupprimierende Medikamente angewiesen. Damit diese richtig wirken können – also verhindern, dass das neue Organ als fremd erkannt und abgestoßen wird – ist es wichtig, die Immunsuppressiva korrekt und regelmäßig einzunehmen. So werden starke Schwankungen der Medikamentenspiegel vermieden und die Konzentration der Substanzen bleibt in der Regel innerhalb des angestrebten Zielbereichs. Denn zu hohe Medikamentenkonzentrationen im Blut können zu vermehrten Nebenwirkungen führen, zu niedrige begünstigen Schäden am Organ und im schlimmsten Fall eine Abstoßungsreaktion. Eine gute Therapietreue, auch Adhärenz genannt, ist somit der Schlüssel dafür, Ihr neues Organ lange gesund zu erhalten.
Idealerweise nehmen Sie Ihre Medikamente stets zur gleichen Tageszeit und in der verordneten Dosierung ein. Um nicht etwa eine Dosis zu vergessen oder versehentlich doppelt einzunehmen, können Sie verschiedene Hilfsmittel nutzen. Günstig ist es, die Einnahme der Medikamente mit einer alltäglichen Routine, z. B. dem morgendlichen oder abendlichen Zähneputzen, zu verknüpfen. Oder Sie bringen sich Erinnerungsmarken an bestimmten Orten in Ihrer Wohnung an. Hilfreich kann auch die Verwendung eines Weckers oder die Nutzung einer Handy-App mit Erinnerungsfunktion sein. Bitten Sie bei Bedarf Angehörige oder Freund*innen, Sie an die Einnahme zu erinnern. Es ist zudem sinnvoll immer eine Medikamentenreserve im Haus, am Arbeitsplatz oder in häufig genutzten Taschen oder Jacken zu haben, falls doch einmal eine Dosis vergessen wird oder Tabletten verloren gehen.
Lassen Sie sich Ihren Medikamentenplan von Ihrem/Ihrer Ärzt*in ausfüllen und mitgeben. Diesen können Sie dann nutzen, eine Tablettenbox zu bestücken oder vorbereiten zu lassen. In die Fächer für jeden Tag und für verschiedene Tageszeiten werden die einzunehmenden Medikamente in den richtigen Dosierungen einsortiert. So behalten Sie auch dann den Überblick, wenn Sie möglicherweise neben Ihren Immunsuppressiva noch auf weitere Medikamente, z. B. gegen Bluthochdruck oder andere Begleiterkrankungen, angewiesen sind. Auch wenn Sie das Gefühl haben, zu viele verschiedene Tabletten an unterschiedlichen Zeitpunkten einnehmen zu müssen, sollten Sie Ihre Immunsuppressiva oder andere Medikamente niemals eigenmächtig absetzen. Sprechen Sie Ihren/Ihre Ärzt*in an, ob es möglich ist, das Therapieregime zu vereinfachen oder Kombinationspräparate zu verschreiben. Mit einer dauerhaften und korrekten Einnahme Ihrer Medikamente haben Sie noch lange Freude an Ihrem neuen Organ.
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