Das Zusammenleben mit Haustieren nach einer Organtransplantation

Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Haustiere wieder hoch im Kurs. So stieg die Anzahl der tierischen Mitbewohner in Deutschland im Jahr 2020 auf fast eine Million. Der jährliche Anstieg war dabei wesentlich stärker als in den Vorjahren [1]. Die soziale und emotionale Bereicherung, die Haustiere mit sich bringen, scheint also besonders in Krisensituationen begehrt zu sein. Wenn Sie nach der außergewöhnlichen Erfahrung einer Organtransplantation ebenfalls mit dem Gedanken spielen, sich ein Haustier anzuschaffen, sollten Sie jedoch vorerst eine 6- bis 12-monatige Phase einplanen, in der die Anschaffung von Haustieren aus Gründen des Infektionsschutzes vermieden werden sollte. Diese Phase können Sie jedoch optimal nutzen, um den Einzug des neuen Mitbewohners zu planen. Wenn Sie bereits vor der Transplantation ein Haustier hatten, müssen Sie dieses selbstverständlich für diesen sensiblen Zeitraum nach der Operation nicht weggeben. Wichtig ist jedoch, dass Sie beim Zusammenleben einige Hygienemaßnahmen beachten, um Infektionen zu vermeiden, die Ihr Immunsystem durch die Immunsuppression nicht mehr so leichtfertig bekämpft wie vor der Transplantation.
Entwurmen Sie Ihre Haustiere regelmäßig (Hunde und Katzen) und lassen Sie sie tierärztlich auf Parasiten, Würmer und andere Erreger untersuchen. Bei der Haltung von Katzen (Toxoplasmose), Papageien (Psittakose), Reptilien und Küken sollten Sie aufgrund bestimmter möglicher Infektionskrankheiten besondere Vorsicht walten lassen. Dazu gehört die Vermeidung von Kontakt mit tierischen Exkrementen, beispielsweise beim Reinigen des Katzenklos. Falls dieser nicht vermeidbar ist, sollten Schutzhandschuhe und ein Mundschutz getragen werden. Um sich zusätzlich zu schützen, sollten Sie sich nach jedem Tierkontakt gründlich die Hände waschen und desinfizieren. Den Kontakt zu streunenden Tieren sollten Sie generell vermeiden. Bei Berücksichtigung dieser Verhaltensregeln ist das Zusammenleben mit einem Haustier nach einer Organtransplantation unbedenklich.
- dpa-infocom. Eine Million mehr Haustiere in der Pandemie. Die Zeit 2021
Weitere Empfehlungen aus dieser Kategorie
Kontrolluntersuchungen nach Transplantation
Nach einer Organtransplantation müssen Sie sich in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen. Nur so lässt sich eine mögliche Abstoßungsreaktion frühzeitig erkennen und somit auch vermeiden.
Heiße Tage: Abkühlung für Transplantierte
Wenn die Sommerhitze wieder einmal unerträglich wird, können Sie Ihren Körper durch einfache Tricks abkühlen. Suchen Sie sich an heißen Tagen am besten ein…
Das Zusammenleben mit Haustieren nach einer Organtransplantation
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Haustiere wieder hoch im Kurs. So stieg die Anzahl der tierischen Mitbewohner in Deutschland im Jahr 2020 auf fast…
Gartenarbeit ist gut für Körper und Seele – Was Sie beachten sollten
Gartenarbeit kann sich nicht nur positiv auf unseren Körper auswirken. Studien zeigen sogar einen positiven Effekt auf unsere mentale Gesundheit. Auch nach einer Organtransplantation…
Arbeit
Durch regelmäßige Beschäftigung, Erfolgserlebnisse und soziale Kontakte kann Ihr Beruf Ihre körperliche und psychische Lebensqualität steigern.
Leben nach der Transplantation: Tipps & Ratschläge
Der Erhalt Ihres Spenderorgans kann beflügelnd sein. Ihre Lebenserwartung kann sich verlängern, wobei sich gleichzeitig Ihre Lebensqualität verbessern kann.
Maßnahmen zum Infektionsschutz
Um im Alltag nach einer Transplantation einen möglichst hohen Schutz vor Infektionen zu gewährleisten, sollten Sie beim Kontakt mit anderen Menschen einige Regeln beachten.
Vorweihnachtszeit – probier’s mal mit Ruhe und Gemütlichkeit
Die Zeit vor und auch nach einer Transplantation ist häufig mit Sorgen und großer Anspannung verbunden. Auf Ihrem Weg in ein neues Leben müssen…