Vorsorge ist Trumpf
![Eine Ärztin steht mit Klemmbrett vor einem jungen Patienten und hört ihm zu.](https://www.transplant-wissen.de/wp-content/uploads/2023/03/230207_4212_Chiesi_Januarbild_Vorsorge.webp)
Damit Sie mit Ihrem neuen Organ lange gesund bleiben, werden Sie nach der Transplantation regelmäßig untersucht. Anfangs noch wöchentlich, später in größeren Abständen. Die medizinische Betreuung besteht dabei nicht nur aus der Kontrolle der Gesundheit und Funktion Ihres neuen Organes – genauso wichtig ist es, mögliche Nebenwirkungen der Immunsuppressiva zu erkennen und zu behandeln.
Abhängig von Ihrem Alter und eventuellen Vorerkrankungen, können bestimmte Medikamente das Krebsrisiko beeinflussen. Deshalb sollten Sie an den regelmäßigen Krebsvorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Um bösartige Hautveränderungen früh zu erkennen, wird mindestens einmal im Jahr ein Besuch bei einer*m Dermatolog*in zur Hautkrebsvorsorge empfohlen. Zwischen den Terminen sollten Sie selbst Ihre Haut gut im Blick haben. Bei der Suche nach Auffälligkeiten hilft Ihnen die ABCDE-Regel1:
A = Asymmetrie: Ein neu gewachsener oder schon vorhandener Pigmentfleck ist ungleichmäßig und asymmetrisch.
B = Begrenzung: Der Pigmentfleck scheint unregelmäßig ausgefranst oder gezackt in die umliegende Haut einzuwachsen.
C = Color (Farbe): Der Pigmentfleck zeigt eine ungleichmäßige Färbung oder Punkte von rosa über grau bis schwarz. Verkrustungen sind ebenfalls verdächtig.
D = Durchmesser: Halbkugelförmige Flecke oder solche von mehr als einem halben Zentimeter sollten von einem Hautarzt kontrolliert werden.
E = Erhabenheit: Der Pigmentfleck ragt mehr als 1 mm in die Höhe.
Weitere wichtige Krebsvorsorgeuntersuchungen sind regelmäßige Darmspiegelungen zur frühzeitigen Erkennung von Dickdarmtumoren. Frauen sollten sich zudem jährlich bei ihrer*m Frauenärzt*in untersuchen lassen. Für Männer empfiehlt sich eine jährliche Untersuchung der Prostata in einer urologischen Praxis.
Einige Immunsuppressiva können den Augeninnendruck erhöhen (grüner Star), wodurch der Sehnerv geschädigt und die Sehkraft beeinträchtigt werden kann. In manchen Fällen beschleunigen sie auch das Fortschreiten einer Hornhauttrübung (grauer Star). Daher sollten Sie mindestens einmal im Jahr Ihre Augen untersuchen lassen2.
Außerdem wird alle sechs Monate eine zahnärztliche Kontrolle empfohlen.
Da die immunsuppressive Therapie die Abwehrkräfte drosselt, ist es sinnvoll, sich gegen verschiedene Infektionskrankheiten impfen zu lassen. Überprüfen Sie selbst oder bitten Sie Ihre*n Hausärzt*in in regelmäßigen Abständen Ihren Impfschutz zu überprüfen und eventuelle Impflücken zu schließen3.
- Rühl R. Pflege.de: Hautkrebsvorsorge: Screening, Untersuchung & Erkennung. 2020. https://www.pflege.de/krankheiten/krebs/hautkrebs/hautkrebsvorsorge/#:~:text=Hautkrebs%2DSelbstuntersuchung%3A%20Mit%20der%20ABCDE,
Hinweis%20auf%20eine%20krankhafte%20Ver%C3%A4nderung, abgerufen am: 27.01.2023 - Kraus U. Lebertransplantierte Deutschland e. V.: Transplantationsnachsorge. https://lebertransplantation.eu/transplantation/nach-der-transplantation/nachsorge, abgerufen am: 27.01.2023
- Leipzig U. Leben mit Transplantation. https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/transplantationszentrum/Freigegebene%20Dokumente/leben-mit-transplantation-transplantationszentrum-uniklinikum-leipzig.pdf, abgerufen am: 27.01.2023
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