Ernährung und Bewegung – Was ist gut für das neue Organ?
Mit einer abwechslungsreichen und gesunden Ernährung sowie regelmäßiger sportlicher Betätigung können Sie Ihren Körper nach der Transplantation dabei unterstützen, gesünder und leistungsfähiger zu werden. Sie müssen zwar keine speziellen Diät- oder Trainingspläne einhalten, aber ein paar Punkte sollte Sie dennoch beachten.
Nach der Transplantation besteht u. a. wegen der einzunehmenden Kortikosteroide Gefahr, an Gewicht zuzulegen. Sie sollten sich daher gesund, ausgewogen und ballaststoffreich ernähren. Zucker und Salz sollten nur sparsam eingesetzt werden, um einen hohen Blutdruck und Wassereinlagerungen im Gewebe zu verhindern. Da die Immunsuppressiva Ihr Abwehrsystem unterdrücken, sollten Ihre Mahlzeiten außerdem möglichst keimarm sein. Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sollten Sie nur durchgegart verzehren und auf Speisen, die rohe Eier enthalten (z. B. Tiramisu, Mayonnaise) sowie Rohmilcherzeugnisse verzichten. Die zur Verarbeitung tierischer Lebensmittel verwendeten Küchenutensilien sind direkt nach dem Gebrauch gründlich zu reinigen. Messer oder Schneidebretter sollten im Anschluss möglichst nicht mehr dazu verwendet werden, Rohkost oder Brot zu schneiden. Vor dem Verzehr sollten Sie Obst und Gemüse gründlich waschen und trocknen. In den ersten Monaten nach Ihrer Transplantation sollten Sie Apfel, Möhre und Co. außerdem nur geschält genießen. Vorsicht gilt beim Verzehr von Grapefruits oder Johanniskraut, da diese die Wirksamkeit der immunsuppressiven Medikamente verstärken oder vermindern können.
Bei Genussmitteln, wie alkoholischen Getränken, die (wie auch einige Medikamente) die Leber belasten, sollten Sie zurückhaltend sein. Wenn Sie mit einer neuen Niere leben, dann sollten Sie zudem auf phosphathaltige Lebensmittel wie Cola verzichten. Als gesunde Durstlöscher eignen sich Wasser, verdünnte Säfte und ungesüßte Tees.
Nicht nur zur Vorbeugung einer Gewichtszunahme, sondern auch zur Prävention verschiedener Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Knochenschwund (Osteoporose) ist es empfehlenswert, nach der Transplantation Bewegung und Sport in Ihren Alltag zu integrieren. Welche Aktivitäten für Sie am besten geeignet sind und wann Sie mit diesen beginnen können, sollten Sie mit Ihrem*Ihrer behandelnden Ärzt*in besprechen. Ein guter Start sind kurze Spaziergänge. Später können Ausdauersportarten wie Walken und Radfahren mit leichtem Krafttraining kombiniert werden, um Ihre Fitness weiter zu steigern. Machen Sie, was Ihnen gut tut. Hören Sie dabei aber stets auf die Signale Ihres Körpers, damit Sie sich nicht überanstrengen.
Weitere Empfehlungen aus dieser Kategorie
Wolfsbarsch mit Fenchelgemüse
Damit Sie Ihr kulinarisches Leben in vollen Zügen genießen können, geben wir Ihnen eine kleine Küchenhilfe mit: Rezepte für Gerichte, die ebenso lecker wie…
Gebratene Gnocchi mit Pilzen
Damit Sie Ihr kulinarisches Leben in vollen Zügen genießen können, geben wir Ihnen eine kleine Küchenhilfe mit: Rezepte für Gerichte, die ebenso lecker wie…
Kontakt mit Garten- und Zimmerpflanzen
Durch die Einnahme von Immunsuppressiva sind Sie nach einer Organtransplantation einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt.
Heiße Tage: Abkühlung für Transplantierte
Wenn die Sommerhitze wieder einmal unerträglich wird, können Sie Ihren Körper durch einfache Tricks abkühlen. Suchen Sie sich an heißen Tagen am besten ein…
Organspendeausweis
Wenn Sie Organspender*in werden wollen (postmortal), aber auch dann, wenn Sie sich aktiv dagegen entscheiden, sollten Sie Ihre Entscheidung auf einem Organspendeausweis dokumentieren.
Die Geschichte der Organtransplantation
Die moderne Transplantationsmedizin blickt auf eine lange und eindrucksvolle Geschichte zurück. Mehr als 130 Jahre sind bereits seit der ersten Verpflanzung von menschlichem Gewebe…
Sexualität
Sie haben vermutlich mehrere Jahre auf Ihr Spenderorgan gewartet. Die Organtransplantation bietet endlich Hoffnung auf Normalität, Selbstbestimmung und eine wiedergewonnene höhere Lebensqualität. Für viele…
Kontrolluntersuchungen nach Transplantation
Nach einer Organtransplantation müssen Sie sich in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen. Nur so lässt sich eine mögliche Abstoßungsreaktion frühzeitig erkennen und somit auch vermeiden.