Ein unterschätztes Organ im Fokus: am 14. März ist wieder Weltnierentag
#WorldKidneyDay

Ein unterschätztes Organ im Fokus: am 14. März ist wieder Weltnierentag
#WorldKidneyDay

Hände die ein Herz formen. In der Mitte befinden sich Nieren die das Aussehen der Weltkugel haben

Weltweit leben mehr als 850 Millionen Menschen mit einer chronischen Nieren­erkrankung (engl. Chronic Kidney Disease [CKD]). Mit 3,1 Millionen Todes­fällen im Jahr 2019 war die CKD die achthäufigste Todes­ursache und könnte – falls der medizinische Bedarf nicht entsprechend adressiert wird – zukünftig noch häufiger werden.1 In Deutschland sind etwa 9 Millionen Personen von einer CKD betroffen. Das Tückische bei einer CKD ist, dass viele Betroffene gar nicht wissen, dass sie erkrankt sind. Das liegt daran, dass die meisten Patient*innen zunächst über Jahre symptomlos sind und sich Beschwerden erst bei einer fortgeschrittenen CKD bemerkbar machen.

Die Nieren fungieren als Klär­werke des Körpers und sind für die Filtration des Blutes verantwortlich. So werden pro Tag ca. 150 l Blut kontrolliert und von Abfall­stoffen gereinigt. Neben der Produktion von Urin und Entsorgung von Abfall­produkten, regulieren die Nieren den Flüssigkeits­haushalt und sind an der Bildung wichtiger Hormone beteiligt. Betroffene mit stark eingeschränkter Nierenfunktion sind entweder auf eine regelmäßige Dialyse­behandlung oder eine Organ­transplantation angewiesen.2,3 In Deutschland müssen derzeit bspw. rund 95.000 Patient*innen in gewissen Abständen zur Dialyse.

Der dies­jährige Welt­nierentag, der am 14. März 2024 statt­findet und unter dem Motto „Nieren­gesundheit für alle“ steht, soll die Aufmerksamkeit für das unterschätzte Organ Niere erhöhen sowie das Bewusstsein für einen gerechten Zugang zur Gesundheits­versorgung schärfen. Während in den vergangenen Jahr­zehnten vor allem die Behandlung bei bereits ausgeprägter Nieren­insuffizienz erforscht wurde, liegen die neueren Forschungs­anstrengungen vermehrt auf der Vorsorge und den frühen Krankheits­stadien einer CKD. Eine rechtzeitige Diagnose ermöglicht die Einleitung frühzeitiger Maßnahmen und kann so das Risiko für schwerwiegende Komplikationen reduzieren sowie die Notwendigkeit einer Nieren­transplantation vermeiden.

Dabei kann jede*r Einzelne Vorsorge­maßnahmen ergreifen, um eine einsetzende CKD recht­zeitig zu erkennen oder das Fortschreiten einer vorhandenen CKD zu verzögern:

Regel­mäßig bewegen (mind. 30 Minuten täglich)
Ausreichend viel Wasser trinken (ca. 1,5 l täglich)
Gewicht im Normal­bereich halten
Gesund und ausgewogen ernähren
Alkohol­konsum reduzieren
Tabak­konsum vermeiden
Frei verkäufliche Schmerz­mittel nur in Ausnahme­fällen einnehmen
Blut­druck im Normal­bereich halten
Bei bestehender Diabetes-Erkrankung: stabilen Blutzucker­spiegel einstellen Regel­mäßige Über­prüfung der Niere: eGFR und UACR als wichtige Labor­werte kennen

Stehen Sie vor einer Transplantation oder leben Sie bereits mit einer Spender­niere? Dann wird sich Ihr Umfeld bereits intensiver mit der Rolle dieses Organs beschäftigt haben. Mit Ihrer Erfahrung können Sie auch dabei helfen, bei anderen das Bewusstsein für die Wichtigkeit gesunder Nieren zu schärfen. So können Sie bspw. mit den Hashtags #WorldKidneyDay, #KidneyHealthforAll und #ShowYourKidneys auf Social Media dazu beitragen, dass die Nieren endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen!

  1. World Kidney Day. World Kidney Day 2024 – Kidney Health for All. 2024. https://www.worldkidneyday.org/2024-campaign/, abgerufen am: 16.01.2024
  2. Transplant-Wissen. Nierentransplantation. 2023. https://www.transplant-wissen.de/nierentransplantation/, abgerufen am: 18.12.2023
  3. Silbernagel S. Die Funktion der Nieren. In: Kurtz A, Pape H-C, Silbernagel S (Hrsg.), Physiologie. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart, 2014;380-436

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