Urlaub nach der Transplantation - So wird Ihre Reise nicht zum Risiko

Mehr als 75 % der Deutschen haben jährlich in den letzten 12 Jahren (ausgenommen 2020) mindestens eine 5-tägige Reise angetreten [1]. Wenn Sie sich nach den aufreibenden Zeiten der Organtransplantation nach Abwechslung und Erholung sehnen, steht einem Urlaub bei Einhaltung von Hygiene- und Prophylaxe-Maßnahmen sowie einer umfassenden Reisevorbereitung und reisemedizinischen Aufklärung nichts im Weg.
Dazu möchten wir Ihnen einige hilfreiche Tipps geben:
Schon bei der Wahl des Reiseziels sollten Sie auf eine gute medizinische Versorgung vor Ort Wert legen, sodass Sie sich bei auftretenden Komplikationen sicher fühlen. Als Vorbereitung sollten Sie sich über mögliche Gefahren durch Infektionen im ausgewählten Reiseland informieren, wie beispielswiese Malaria. Durch Prophylaxe und entsprechende Schutzimpfungen können Sie so schon vor der Reise einen Schutz vor Infektionen aufbauen.
Besprechen Sie sich vor der Planung Ihrer Reise mit Ihrem Arzt. Wichtig ist, dass Sie dafür sorgen, dass Ihre medizinische Versorgung vor Ort durch Ihren Versicherungsschutz abgedeckt ist und dass Ihnen vor Antritt ein ausreichender Vorrat Ihrer Medikamente zur Verfügung steht. Diesen sollten Sie bei einer Flugreise unbedingt im Handgepäck mit sich führen, sodass Sie vor Ort auf jeden Fall darauf zugreifen können.
Im Urlaubsziel sollten Sie auf den Konsum von Leitungswasser verzichten, da dieses keimbelastet sein kann. Ebenfalls zu verzichten ist daher auf den Verzehr von Eiswürfeln, rohes Obst und Gemüse, das mit Leitungswasser gewaschen wurde und das Zähneputzen mit Leitungswasser. Greifen Sie also lieber zu abgefülltem Wasser in Flaschen.
Um sich vor Insekten zu schützen, die potenziell Erreger von Infektionskrankheiten übertragen, können Mückennetze und Insektensprays hilfreich sein.
Wenn Sie Ihren Urlaub an einem sonnigen, äquatorial gelegenen Ort verbringen, ist zudem ein guter Sonnenschutz durch lange Kleidung und Sonnenschutzmittel unabdingbar. Durch die Einnahme von Immunsuppressiva ist das Risiko für die Entwicklung von Hautkrebs bei UV-Exposition erhöht [2].
Bei Beachtung dieser einfachen Tipps, können Sie in Ihrem nächsten Urlaub getrost die Seele baumeln lassen.
- L G. 2021. „Urlaubsreiseintensität* der Deutschen von 1972 bis 2020.“ In.: Statista.
- Mahé, Emmanuel, et al. „Renal-transplant recipients and sun protection.“ Transplantation 78.5 (2004): 741-744.
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