Zurück in den Arbeitsalltag mit neuer Niere – Wie Sie sich die Rückkehr zu Ihrer Arbeit und Ihren Kolleg*innen erleichtern können

Nach einer Transplantation beginnt für Sie als Betroffener oder Betroffene ein neues Leben. Sie hoffen, endlich weniger beschwert als zuvor am Leben teilnehmen zu können. Die Rückkehr in den Arbeitsalltag spielt dabei eine wichtige Rolle. Wenn Sie sich dazu entschieden haben, wieder in Ihr Berufsleben zurückzukehren, freuen Sie sich wahrscheinlich endlich Ihre Kolleg*innen und Ihre oder Ihren Vorgesetzten wieder zu sehen. Um Ihnen den Einstieg und das Einfinden in Ihren Arbeitsplatz zu erleichtern und um sich auch dort bestmöglich zu schützen, empfiehlt es sich, Ihr Arbeitsumfeld über die vergangene Transplantation und die damit einhergehenden Vorsichtsmaßnahmen zu informieren. So weiß Ihr Umfeld beispielsweise, dass Sie Medikamente einnehmen müssen, was mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden ist. Im Falle einer sich ausbreitenden Infektion am Arbeitsplatz, können Sie von Ihren Kolleg*innen oder Ihrer bzw. Ihrem Vorgesetzten rechtzeitig informiert werden. Nach Rücksprache mit Ihrer oder Ihrem Vorgesetzten besteht für Sie ggf. die Möglichkeit in dieser Zeit von zu Hause zu arbeiten, bis von Ihrem Arbeitsplatz keine erhöhte Infektionsgefahr mehr ausgeht.
Erklären Sie Ihren Kolleg*innen außerdem, dass Sie auf Ihre Ernährung sowie auf eine ausreichende Hygiene achtgeben müssen. Somit sensibilisieren Sie sie beispielsweise im Pausenraum oder der Küche vermehrt auf Sauberkeit und Staubfreiheit zu achten. Darüber hinaus kann bei der Planung sozialer Veranstaltungen auf Ihre neuen Ernährungsgewohnheiten eingegangen werden und bei der Wahl des Veranstaltungsortes auf das Vorhandensein ausreichender Schattenplätze geachtet werden, da übermäßige Sonnenexposition ein Risiko für Sie darstellen kann. Das Wissen über Ihre neue gesundheitliche Situation fördert das Verständnis, wenn Sie bei der Arbeit zwischendurch eine Pause brauchen oder die Arbeitszeit aufgrund anstehender Nachsorgetermine flexibler gestalten müssen. Durch die gute Kommunikation gewöhnen sich Ihre Kolleg*innen schnell daran und können Ihre neuen Gewohnheiten besser einordnen, da sie über die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen nach der Transplantation Bescheid wissen.
Trotz aller umsichtiger Kommunikation lassen sich soziale Konflikte am Arbeitsplatz leider nicht immer vermeiden und erschweren u. U. die Rückkehr in das Berufsleben. In diesem Fall kann ein Gespräch mit dem oder der Chef*in hilfreich sein, um die Konflikte im Team zu lösen. Der Austausch mit anderen Transplantierten, beispielsweise in Selbsthilfegruppen, kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Denn viele Transplantierte haben den Wiedereinstieg in das Berufsleben schon hinter sich und können Ihnen hilfreiche Tipps geben und ihre Erfahrungen mit Ihnen teilen. So sind Sie für Ihre Rückkehr in das Berufsleben gut vorbereitet [1,2].
- Chiesi. Aktiv Leben. Das Leben nach der Transplantation Stand: August 2021
- Bild zur freien Verfügung gestellt von Leon auf: https://unsplash.com/photos/LR5CYw3AQNo (zuletzt abgerufen am: 16.09.2021)
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