Entscheidungen können Leben retten – #DeutschlandEntscheidetSich

Entscheidungen können Leben retten – #DeutschlandEntscheidetSich

Bild von Dr. Ebru Yildiz mit dem Hashtag #DeutschlandEntscheidetSich

Es gibt sie immer wieder – diese Entscheidungen, die man gerne vor sich her­schiebt. In vielen Fällen ist das Aufschieben kein Problem, doch beim Thema Organ­spende ist es überlebens­wichtig. Deshalb startete am 01. September die Kampagne #DeutschlandEntscheidetSich. Das Ziel dieser Aufklärungs­kampagne ist es, die Menschen in Deutschland umfassend über das Thema Organ­spende aufzuklären und sie so bei der persönlichen Entscheidungs­findung für oder gegen eine Organ­spende zu unterstützen. Dabei gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur persönliche Entscheidungen.

Der Bedarf an gespendeten Organen ist in Deutschland konstant hoch, wie der aktuelle Bericht der Deutschen Stiftung Organ­transplantation (DSO) eindrücklich zeigt. Während im Jahr 2024 insgesamt 8.575 Menschen auf ein lebens­rettendes Organ (Herz, Lunge, Niere, Leber oder Bauch­speicheldrüse) gewartet haben, wurden nur 2.855 Organe post­mortal gespendet.1 Ein Grund für dieses Ungleich­gewicht ist, dass immer noch zu wenige Menschen ihre Entscheidung zur Organ­spende auch dokumentieren. Obwohl in einer Repräsentativ­befragung aus dem Jahr 2024 die Mehrheit der Befragten der Organ- und Gewebe­spende positiv gegenüberstanden (85 %), hatten nur 45 % ihre Entscheidung auch entsprechend dokumentiert.2 Ohne eine dokumentierte Entscheidung müssen häufig die Angehörigen im Moment des Verlusts nicht nur mit der eigenen Trauer umgehen, sondern auch eine Entscheidung treffen, die nicht die ihre sein sollte.

Die Unsicherheit bei der Entscheidungs­findung liegt häufig an fehlenden Informationen und Ängsten. An dieser Stelle setzt die Aufklärungs­kampagne #DeutschlandEntscheidetSich an. Genau wie die Vorläufer­initiativen #RuhrEntscheidetSich und #NRWEnscheidetSich, die in den Jahren 2023 und 2024 gestartet sind, sollen die Menschen durch umfassende Wissens­vermittlung und empathische Aufklärung bei dieser wichtigen Entscheidung unterstützt werden. Auf der Web­seite der Kampagne finden sich daher Antworten auf zahl­reiche Fragen rund um das Thema Organ­spende (https://deutschlandentscheidetsich.de/organspende/). Neben allen Zahlen und Fakten gibt es auch Erfahrungs­berichte von nahen Angehörigen von Organ­spender*innen, die ihre Gefühle und Gedanken teilen.

Dabei ist laut den Organisator*innen der zentrale Kern der Kampagne nicht, wie man sich entscheidet, sondern nur, dass man sich entscheidet. Die Dokumentation erfolgt entweder über den kostenlosen Organspendeausweis, einen Eintrag in das Organspenderegister oder in Form einer Patienten­verfügung. Die Kampagne ist auch ein guter Aufhänger für Gespräche mit Freunden, Familien­mitgliedern und Partnern – denn wüssten Sie, wie sich Ihre Angehörigen entscheiden würden?

  1. Deutsche Stiftung Organspende. 2025. https://dso.de/SiteCollectionDocuments/DSO-Jahresbericht%202024.pdf (zuletzt abgerufen am 13.05.2025).
  2. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 2025. https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/die-repraesentativbefragung/ (zuletzt abgerufen am 30.09.2025).

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